20. Juli 2022

Arme Familien brauchend Unterstützung – und zwar jetzt!

Berlin, 19.07.2022Angesichts steigender Preise vor allem für Nahrungsmittel, Verkehr und Energie fordert das Zukunftsforum Familie e. V. (ZFF) dringend eine deutliche Unterstützung für armutsbetroffene Kinder, Jugendliche und Familien. Eine einseitige Kindergelderhöhung ist hier nicht der richtige Weg.

Britta Altenkamp, Vorsitzende des ZFF, erklärt dazu: „Steigende Mietkosten, gewachsene Gesundheits- und Teilhabekosten in der Corona-Pandemie und nun auch noch ansteigende Preise für den alltäglichen Bedarf bringen arme Familien an ihre finanziellen Belastungsgrenzen – und darüber hinaus. Die Folgen sind verheerend: Schlechtere Chancen auf Teilhabe, Bildung und Gesundheit, Stress und Überforderung im gesamten Familiensystem prägen das Aufwachsen vieler armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher. Sie brauchen nachhaltige Unterstützung, die über punktuelle Hilfen hinausgeht. Der jüngst beschlossene Kinder-Sofortzuschlag in Höhe von 20 Euro pro Monat für Kinder und Jugendliche mit Sozialleistungsbezug oder Einmalzahlungen für Energiekosten reichen bei weitem nicht aus!“

Altenkamp ergänzt: „Wir wundern uns daher auch über die Ankündigung von Familienministerin Paus, das Kindergeld zu erhöhen, um damit zielgenau arme Familien zu unterstützen. Aus Sicht des ZFF würde dies die soziale Schieflage im Familienlastenausgleich nur zementieren, schließlich kommt das Kindergeld bei vielen Familien gar nicht an. Es wird mit anderen Leistungen wie dem Sozialgeld oder Unterhalt verrechnet, Familien im SGB-II Bezug oder Alleinerziehende gehen leer aus. Kurzfristig brauchen wir Leistungen, die wirklich gezielt arme und armutsbedrohte Eltern und Kinder unterstützen. Dazu gehören eine substanzielle Erhöhung des Kindersofortzuschlags und ein krisenbedingter Aufschlag auf die Regelsätze der Erwachsenen.

Anschließend muss sich die Bundesregierung zügig an die Umsetzung der Kindergrundsicherung machen. Familienpolitische Leistungen wie das Kindergeld, der Kinderzuschlag, die Kinderregelsätze und Teile aus dem Bildungs- und Teilhabepaket müssen zusammengeführt und durch eine Neuberechnung des Existenzminimums auf eine neue Grundlage gestellt werden. Nur so können wir Kinder- und Familienarmut nachhaltig überwinden!“

Weitere Informationen:

Zum Zukunftsforum Familie e. V.: www.zukunftsforum-familie.de